Die Nord-Bebauung am Mauerpark in Berlin Prenzlauer Berg nördlich des Gleimtunnels wird durch die Groth-Gruppe umgesetzt. Eine Fläche von ca. 3,5 ha ist in einem Planverfahren als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen. Es entstehen 600 Wohnungen mit 58000 qm Geschossfläche und eine Kindertagesstätte für das neue Wohnquartier. Die Gebäude, die parallel zu den Gleiskörpern stehen sollen, werden Mietshäuser und die weiter hinten gelegenen Gebäude werden Wohneigentum. Die Sache mit den Erschütterungen und den Lärmbelästigungen durch Güterzüge müssen die gleisnahen Bewohner hinnehmen. Die Anwohner der nördlichen Seite der Kopenhagener Strasse kennen die Problematik, gerade in der Nacht und bei offenem Fenster ist dies spürbar. Die Bebauung wird bis auf 25m zum Moritzhof heranrücken, wodurch das grüne Band entfällt. Der Beginn der Nord-Bebauung ist zeitlich noch nicht fixiert. Die Erschließung der Baustelle soll über eine Straße auf Weddinger Seite vor der Einfahrt zum denkmalgeschützten Gleimtunnel erfolgen. Der Plan, durch die Öffnung der Sackgasse Kopenhagener Strasse eine Bebauungszufahrt zu ermöglichen, hindurch zwischen Jugendfarm Moritzhof und Kinderspielplatz, ist vom Tisch. Die massiven Berliner Bürgerproteste und Initiativen aus dem Prenzlauer Berg zur Erweiterung des Mauerparks führten zum Einlenken der Verantwortlichen aus der Senats- und Bezirksverwaltung und der CA Immo GmbH Berlin.
Gentrifizierung
Günstige Mietwohnungen gibt es in dem Neubauquartier am Mauerpark nur dann, wenn der Senat sie subventioniert. Eine „soziale Durchmischung“ des neuen Wohnquartier ist unwahrscheinlich. Die Nordbebauung durch die Groth-Gruppe zielt allein auf eine optimale Verwertung und Renditeausschöpfung. Nettokalt-Mietpreise von 12 bis 15 Euro sind zu erwarten.
Erweiterung des Mauerparks
Der Raum zwischen Gleimstraße und Mauersegler, Schönwetter, Flohmarkt und dem Pflanzenmarkt Wunder wird als öffentliche Parkfläche ausgewiesen. Die Umgestaltung der ersten zwei Hektar muss spätestens am 31.12.2012 beginnen. Der erste Spatenstich ist noch rechtzeitig erfolgt. Nur so konnte das Land Berlin verhindern, das eine Rückzahlung von 2,3 Millionen Euro an die Allianz-Umweltstiftung wegen der vertraglichen Nichterfüllung zur Erweiterung des Mauerparks fällig wäre.
„Mittenmang Berlin. Projekt der Groth Gruppe. Gute Lage. Gute Laune.
HIER FINDEN TRÄUME EIN ZUHAUSE.
Wir tun, was wir können. So entstehen Immobilien, die sich nicht nur nahtlos in ihre Umgebung einfügen, sondern diese mitprägen. Immer im Wissen um die Historie des jeweiligen Standorts und der Nachbarschaft…“
Eine Straße in „Mittenmang Berlin“ bekommt die Würdigung der BVV Mitte. Eine von zwei Straßen im künftigen Wohngebiet an der Gleimstraße nördlich des Parks heißt „Bärbel-Bohley-Ring“. Der Projektentwickler, die Groth-Gruppe, ist mit dem Vorschlag einverstanden, heißt es in dem Beschlussentwurf. Wenn Bärbel Bohley noch leben würde, hätte sie diese Ehrung im Namen der Demokratie wohl unterbunden. Aber nicht nur weil die Mietwohnungen 13 €/m² Kaltmiete und die Eigentumswohnungen 8000 €/m² kosten, sondern wegen den politischen Entscheidungen der Verantwortlichen um die Bebauung.